
Ohne Internet, ohne Adresse. Das war der Stand der Dinge, als wir am Terminal von MovilBus zur Unterkunft wollten. Erst über Airbnb gebucht und nicht bestätigt, konnten wir die Adresse des "Hostel Climbing Point“ nicht herausfinden. Unser Host sagte uns, dass wir einen Tag weniger in der Unterkunft übernachten können als geplant und er uns deswegen nicht bestätigen könne. Bei unserer Suche auf Booking.com fanden wir dann das gleiche Inserat (aber teurer, drei Nächte für 38 Euro). Wir wurden sofort bestätigt und konnten mit dem Taxi zur Adresse fahren. Vor Ort wurde uns ein weiteres Mal mitgeteilt, dass es nur zwei Nächte verfügbar ist. Naja, ok, andere Alternativen für den gleichen Preis gab es nicht. Wir wurden im Keller untergebracht, eisekalt und klamm. Zu zweit kuschelten wir uns nach dem Abendessen in ein Bett, um uns warm zu halten. Die Handtücher wollten einfach nicht trocknen und frisch roch die Luft auch nicht.
Nun zum Frühstück: Laut den Bildern im Internet und der Tafel im Haus gab es Folgendes:
Die letzte Nacht verbrachten wir dann im "Hotel Los Pajonales“. Wir zahlten mehr als 30 Euro für eine Nacht, waren aber trotzdem sehr zufrieden. Sauberes Zimmer, warme Dusche und ein Carepaket zum Frühstück: süßer Kaffee, Orangensaft, zwei Brötchen und eine wunderbare Aussicht von der Dachterasse. Unsere Rezeptionistin und ihr Sohn (der andere Rezeptionist) waren unglaublich freundlich und Ninas Stimmung stieg exponentiell an.

Hier versuchten wir auch das erste Mal, die SIM-Karte per Kreditkarte online aufzuladen. Mit mäßigem Erfolg aber besseren Angeboten. Schlussendlich funktionierte es dann doch irgendwie mit der Hilfe einer netten Dame aus einem Claro-Aufladungs-Shop. Für 10 Soles bekamen wir 3,1 GB (10 Tage). Augen auf bei den Angeboten! Manchmal sind die Tage falsch, für die dein Datenvolumen gilt und die eigentliche Tagesanzahl steht versteckt im Kleingedruckten!

Laut unserer Recherche (gemäß Lonely Planet und dem Internet) sollte man die Sehenswürdigkeiten rund um Huaraz in dieser Reihenfolge machen:
Hierbei handelt es sich um eine eher unanstrengende Route für den Einstieg in die Höhe. Auf dem Weg sahen wir die Guitarrero-Höhlen und hörten sehr sehr viele Infos von unserem netten Guide (das war unser Lieblingsguide von den dreien). Erst ging es nach Carhuaz, wo man leckeres Eis essen konnte. Das ließen wir aber weg, da wir erst kurz zuvor gefrühstückt hatten. Wir sahen den "Plaza de Armas“ und die angrenzende Kirche "Iglesia Nuestra Señora dé las Mercedes“. Danach ging es weiter nach Yungay, wo wir den höchsten Berg, den "Huascarán“ bestaunen konnten. Außerdem besuchten wir den "Cementerio de Yungay“ mit der Christusstatue und das "Campo santo Yungay“ mit "la ultima palmera“, dem "bus sepultado“ und dem Obelisken. Auf dem heiligen Feld verloren unglaublich viele Menschen aufgrund einer Lavine ihr Leben. Danach ging es weiter zur Lagune, wo wir einen Spaziergang unternahmen und "Choclo von Queso“ aßen. Alles ein bisschen zu schnell, wir hätten gerne noch etwas mehr Zeit gehabt. Boot fahren konnte man auch. Dann ging es wieder in den Transporter und wir aßen bei "Sabor Turístico“ in Humacchuco zu Mittag: vegatarischer Salat mit Avocado, Mais, Yucca, Tomate, Brokkoli usw. Dann ging es noch zu einem Aussichtspunkt, wo man Eis, Dulce de Leche mit verschiedenen Geschmäckern probieren und Zipline fahren kann. Außerdem hatten sie Bier im Angebot und außerdem süße Flügel etc., vor denen man nette Bilder mit Panorama schießen konnte. Der letzte Stop war in einer Töpferei, bei der wir zuschauen konnten, wie eine Vase hergestellt wird. Zum Glück kaufte auch eine Frau aus unserer Gruppe etwas bei der "Artesanía los Andes“; Nina tat es schon ganz leid und hätte aus Mitleid auch was gekauft. Da wir aber nicht garantieren können, das das Teil sicher zu Hause ankommt und da wir ehrlicherweise auch echt nichts brauchen, kauften wir nichts und waren am Ende echt froh, dass dieser anstrengende Tag endlich vorbei war.
Was uns gewundert hat: eigentlich sind es ja zwei Lagunen direkt hintereinander. Die zweite hätten wir auch gerne noch angeschaut, aber das war wohl bei der Tour nicht vorgesehen ;(
Diese Tour kostete uns statt der eigentlichen 65 Soles 70 Soles. Aber immer noch besser als 90 Soles, was der Preis für einen Tag später war (die Preise stiegen immer weiter an, je näher der Ostersonntag kam). Am Vorabend entschied sich spontan eine nette Niederländerin, sich uns anzuschließen und wir konnten unser Englisch wieder ein bisschen auffrischen :D Los ging es super früh, weswegen wir unser Frühstück nicht wahrnehmen konnten. Und was war wohl unser erster Stopp? Frühstück beim "Recreo Campestre El Mirador“. Wir wählten
Eigentlich war ja der Gletscher Pastoruri für diesen Tag geplant (Laguna 69 verwarfen wir nachdem wir herausfanden, dass es arschschwierig sein soll). Aufgrund unserer Höhenprobleme verwarfen wir den Plan aber und entschieden uns für die uns unbekannte Laguna Rocotuyoc. Wir hatten weder im Reiseführer noch im Internet noch bei den Reiseagenturen-Aufstellern in der Stadt viele Infos dazu gesehen, aber sowohl der erste als auch der zweite Guide waren ziemlich begeistert von diesem relativ "neuen“ Ausflugsziel. Wir zahlten 90 Soles und uns wurde aufgrund des recht hohen Oster-Preises auch so halb von der Tour wieder abgeraten. Uns war das dann relativ egal, wir hatten ja nur noch einen Tag zur Verfügung und wollten diesen optimal ausnutzen. Unser Guide vom zweiten Tag holte die Hälfte des Preises schon am Abend im Hotel ab; die zweite Hälfte sollten wir dann im Bus am nächsten Tag zahlen. Der dritte Guide wusste aber nichts davon und wir sollten uns auch nicht so wirklich in die im Bus ausliegende Liste eintragen, weswegen ich davon ausgehe, dass wir sozusagen die 90 Soles als "Trinkgeld“ an die beiden Guides zahlten. Egal. Toll war der Tag trotzdem. Unser Tag startete mit dem Frühstücks-Care-Paket, das wir von unserem Hotel gestellt bekamen. Wir genossen den Sonnenaufgang auf der Dachterasse und machten uns kurz vor 7:00 Uhr auf den Weg, wir werden ja schließlich abgeholt. 40 Minuten nach der vereinbarten Zeit tauchte unser Transport auf und wir fuhren erst mal zum Frühstücken ins Restaurant "Tarwa Wasi“. So unnötig! Frühstück hätten wir auch entspannt im Hotel essen können 😡. Wir wählten uns was von der Frühstückskarte fürs Mittagessen aus und bestellten ansonsten nichts. Mit pflanzlichen Höhenkapseln, Coca-Bonbons (Caramelzitos und Toffees in verschiedenen Geschmacksrichtungen für jeweils 50 Céntimos) und Coca-Blättern eingedeckt ging es die Serpentinen hinauf. Wir haben ja mittlerweile Karfreitag und der Besucherandrang war immens hoch. Auf dem Weg hoch blieben auch zwei wenig erfahrene Fahrer stecken: ein Transporter und ein normales Auto. Unser Fahrer half ritterlich den festsitzenden Fahrzeugen und wir konnten nach einer circa 20-minütigen Wartezeit die letzten 20 Minuten hochfahren. Zum Glück mussten wir nicht laufen! Oben angekommen liefen Nina und ich schon mal los, ohne zweihundert Bilder zu machen wie die anderen. Wir sind ja schließlich nicht die schnellsten Pferde im Stall und wollen die Strecke entspannt hinter uns bringen ;) Ein bisschen haben wir uns wie am Eibsee gefühlt. Als Teil einer recht entspannten Massenwanderung ging es größtenteils flach, aber teilweise auch etwas steiler und/oder eng in Richtung "gefrorene Lagune“. Wir wahren eher früh dran mit unserer Gruppe und uns kamen nur recht wenige Leute entgegen, die schon auf dem Rückweg waren. Mit Pausen und einem kleinen Plätzchen-Snack waren wir dann endlich am Gletscher angekommen und konnten einem jungen hippen Insta-Paar beim ca. 30-minütigen Foto-Shooting mit und ohne Hut, mit und ohne Weste, mit und ohne Pullover zusehen. Am Schluss posierte die Dame dann im Top vor der Gletscherlagune. Auf fast allen Bildern, die wir gemacht hatten, war auch sie mit drauf 😂. Und als sie dann endlich durch war mit Fotos, kam ihr Freund dran. Uns wurde das dann zu bunt, um das glückliche Pärchen herumfotografieren zu müssen und wir machten uns auf den Rückweg.
Da holte uns unsere Gruppe auch wieder ein und wir machten uns auf zum Auto. Ein besonders kluges Paar holte sich noch was zu Essen, vertrug das scheinbar nicht und kotzte dann in den Bus. Ich verschlief das Ganze zum Glück;Nina hatte aber nicht so viel Freude und saß direkt daneben. Live und in Farbe bekam sie alles mit. Die Dame hatte dann scheinbar auch noch Probleme mit der Lunge und bekam schlecht Luft. Bei einem kleinen Stop an einem Wasserfall schossen wir noch ein paar Fotos und es ging flott zurück zum Auto. Der Großteil der Gruppe hatte keine Lust und wartete auf uns. Dann ging es zurück zum recht unpersönlichen Restaurant und wir aßen unsere bestellte Süßkartoffelsemmel und eine Semmel mit Omelett. In Huaraz zurück stellten wir fest, dass es wohl einen großen Karfreitagsgottesdienst gab. Auf der Suche danach kamen wir an vielen Straßenständen mit ganzen Spanferkeln vorbei. Außerdem konnte man am Hauptplatz Kinderspielzeug, Luftballons und anderes Zeug kaufen. Wir holten uns Churros und ein sehr süßes Getränk namens Ponche. Danach waren wir dann auch erst mal satt und liefen mit einem Zwischenstopp am "Markt“ (Klamotten, Obst, Gemüse, …) zurück zum Hotel, wo wir uns mit den Rezeptionisten unterhielten und die Zeit totsaßen. Schlussendlich liefen wir dann in Begleitung der Rezeptionistin zum Terminal und machten uns auf Richtung Trujillo.
Zu Fuß und mit dem Taxi.
In Huaraz aßen wir sehr lecker bei "El Rinconcito Minero“. Ich hätte ja die etwas schmuddeligere Variante mit einem 6-Soles-Menü an der Hauptstraße vorgezogen, aber Nina hatte Angst davor und wir entschieden uns für das höherpreisige und weitaus hübschere Restaurant, das auch der Reiseführer von Lonely Planet empfahl. Vegetarische Angebote mit Gemüse hatte das Restaurant laut der Bedienung nicht im Sortiment; Spaghetti mit Pesto und Sandwich mit Tomate und Mozarella gab es dann aber doch irgendwie ;) Eigentlich wollten wir noch die Restaurants "Trivio Resto Bar“ und "Manka Fusión Artesanal“ ausprobieren, dazu fehlte uns aber die Zeit und tatsächlich auch der Hunger. Am letzten Tag aßen wir am Ostermarkt zu Abend: Churros und ein supersüßes Getränk namens "Ponche“. Außerdem aßen wir viele Kekse, die zwei Osterbrote, Apfelstrudel, Ananas und natürlich auch unterwegs während der Touren. Dazu aber mehr unter dem Reiter "Sehenswürdigkeiten“.

Es gab unglaublich viele tolle Pflanzen und die Vegetation hat sich auch geändert, je höher wir kamen. Leider habe ich zum Zeitpunkt der Verfassung des Artikels noch nicht alles durch die App "Flora incognita“ gejagt, deswegen steht hier jetzt noch nicht sonderlich viel. Außerdem haben wir auf dem Weg zur "Laguna Parón“ noch eine Gespensterschrecke gesehen (Danke an Peter für deine Hilfe zum Bestimmen!). Vielleicht war es ein Proscopiidae, eine Pferdekopfschrecke? Hier aber mal ein paar Bilder von der tollen Vegetation :) hoenisch.eu/photo/mo/sharing/FLpTyNCBJ
Null beobachtete Fälle.
Eigentlich nur mit den Mitarbeitern aus beiden Unterkünften und unseren drei Guides Felipe, Arturo und Alejandro.
Bei der Laguna Parón schloss sich uns Davitze aus den Niederlanden an. Wir hatten einen tollen Tag und nette Gepräche mit ihr!
Wir kauften Pullis! Für Nini, Mama und Papa. Ob das jetzt Lama ist, sind wir uns nicht ganz sicher. Laut der Verkäuferin schon, aber die kann uns ja sonst was erzählen. Auf Papas Pulli stand jedenfalls "Llama“ drauf und die Preise waren so hoch, dass es schon echt sein könnte. Was jedoch unwahrscheinlich ist: Alpaka oder Alpakababy. Dafür war es dann doch nicht teuer genug. Im Marco-Polo-Reiseführer steht Folgendes: "Lamawolle dagegen ist härter; aus ihr sind die günstigen, rustikalen Andenpullover gestrickt. Sie fehlen an keinem Souvenirstand.“
Außerdem kauften wir eine Riesenavocado für 2,50 Soles und zwei typische Osterbrote in Lama- bzw. Frauenform (jeweils 2 Soles). Daneben gab es noch allerlei Kekse (3 Soles) und eine süße Schokaumaus aus Kuchenteig (2,50 Pesos)
Zuletzt gönnten wir uns noch Coca-Caramelzitos (25 céntimos) und 10 natürliche Höhenkapseln mit grünem Kaffee und anderen Extrakten (22 Soles). Echt nötig! Mit den Kapseln ging es uns um einiges besser.

Pullis, hässliche "Huaraz-Mützen“, Quinoa und andere Heißgetränke, pappsüße Quinoa-Bällchen, gekochte Wachteleier und Stirnbänder.
Warum zum Geier haben wir vergessen, dass Ostern ist bei der Planung der Flüge? Dadurch wurde alles etwas komplizierter als geplant… Und warum haben wir die aktuelle Situation in Ecuador nicht verfolgt? Deswegen mussten wir die dummen Führungszeugnisse inklusive Apostille und spanischer Übersetzung besorgen :( Und warum sind Frühstücke bei den Touren inbegriffen? Das wollen wir doch gar nicht 😂
Wir wurden von unserer netten Rezeptionistin ein Stück begleitet, da der Weg zum Terminal nicht sonderlich sicher ist. Komischerweise kam sie aber nicht bis zum Schluss mit. Egal, Trinkgeld gab es trotzdem. Der Nachtbus nach Trujillo fuhr pünktlich los und kam um einiges früher an als erwartet. Wir fuhren um 22:20 Uhr los und zahlten 60 Soles pro Person mit Semi-Cama. Leider saßen wir nicht nebeneinander, sondern hintereinander, aber naja. Gibt schlimmeres :) In Trujillo angekommen, mussten wir für unglaublich teure 30 Soles ein Taxi nach Huanchaco nehmen. Vollkommen überteuert, aber wir waren noch echt müde (Uhrzeit: 5:30 Uhr) und wussten nicht, welche der Online-Taxi-Apps hier funktioniert. In Huanchaco bei unserem Airbnb angekommen saßen wir erst mal vor der verschlossenen Haustür und aßen Frühstück. Außerdem nutzten wir die Zeit und telefonierten mit Mama. Unser Host vom Chacana-Hostel machte uns dann dankenswerterweise gegen 7:30 Uhr die Haustüre auf und wir konnten schon früher ins Zimmer und ein bisschen schlafen :)
Wer Lust auf mehr Bilder hat findet sie unter https://hoenisch.eu/photo/mo/sharing/fCe9SmUxQ