SANTA ROSA DEL AGUARAY - Laguna Blanca und ein Mennonit

19.04.2024
Santa Rosa del Aguaray
Asuncion
Kleinstadt
Porträt

Aussicht auf den perfekten weißen Strand an der Lagune Blanca.

Unterkunft

270 Meter vom Busterminal entfernt übernachteten wir bei Hotel Santa Ana 2. Für 120000 Guaraní (= 15 Euro) bekamen ein Zimmer mit Klimaanlage und Frühstück. Wir hatten einen Riesenkorb Knabberzeug am Tisch stehen (der existiert bestimmt schon eine Weile und das Zeug wurde bestimmt nicht ausgetauscht…), Butter, Marmelade, Dulce de Leche, Orangen (taufrisch waren die nicht mehr), Eier, pappsüßen Orangensaft, Mate Cocido mit Milch und einen Haufen Zucker, Milch, gefiltertes Wasser und Kaffee. Dann gab es noch Toast und Marmorkuchen.

Sehenswürdigkeiten

Natürlich die Laguna Blanca und dann noch die neu erbaute Mennoniten-Kirche in Colonia Rio Verde. Den Namen weiß ich leider nicht. Bei der Lagune gibt es verschiedene schwimmende, künstlich gebaute Inseln, einen schönen Strand mit Schmetterlingen und Kauzen und ein leckeres Restaurant.

Fortbewegung

Innerhalb der Stadt war alles zu Fuß machbar, zur Laguna Blanca ging es dann mit dem Bus "Padre Fidel Maiz“. Dieser fährt gefühlt dann ab, wann er will und kostet 15000 Guaranís pro Person (1,90 Euro). In Santa Barbara hätten wir dann aussteigen müssen - wenn wir nicht vergessen worden wären. Pascal war auch nicht ganz unschuldig an dieser Stelle. Zu den 3,2 km, die wir von Santa Barbara zur Laguna laufen müssen kamen dann noch weitere 2 - 3 km dazu. Spaßig bei der Hitze. Das letzte kleine Stück (500 Meter oder so) konnten wir dann noch per Anhalter zurücklegen. Eine Sandstraße im Hinterland, bei brutzelnder Sonne. Auf unserem Weg sahen wir sehr viele Schmetterlinge und Vögel und auch ein kleines Sonnenblumenfeld. Sehr hübsch! Die Straße war nicht geteert, sondern rote Erde, wie es typisch für Paraguay und einen Teil von Argentinien ist. Zurück ging es dann auch wieder per Anhalter - den Bus hatten wir dank der falsch genannen Abfahrtszeiten um 20 Minuten verpasst, vielen Dank auch ;) Unser Fahrer war ein landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter aus Lima (einem kleinen Dorf neben Santa Rosa). Das zweite Mal zur Laguna Blanca am Tag danach mussten wir 25 Minuten auf den verspäteten Bus warten. Auch hier ging es dann danach ein Stück zu Fuß und dann noch mal per Anhalter weiter. Unser Fahrer war ein Estancia-Besitzer, der uns zu mehreren Bieren eingeladen hat und uns ein Angebot machte: Wenn wir wollen, kann er uns in einer Stunde mitnehmen (er muss noch was erledigen) und uns dann einem Bekannten vorstellen, der ein Mennonit war. Hm, kurz überlegt, ja, ok, machen wir. Nach einem kleinen Bad in der Lagune wurden wir dann abgeholt und los ging es zur Colonie Rio Verde. In einem Baugeschäft wurden wir dann abgeliefert und wir konnten uns mit Pedro unterhalten, der uns nach einem sehr interessanten Gespräch nach Hause fuhr. Mehr dazu weiter unten! Anja beim Biertrinken mit unserem Anhalter Fahrer.

Essen und Trinken

Wir waren ein paar Mal im Restaurant: Bei "Doña Arsenia Empanadas“ aßen wir leckere Empanadas: Pascal mit Carne, Chilena, Salchica, Villarroel de huevo (ein frittiertes Ei) und eine Hackfleisch-Krokette. Ich entschied mich für Empanadas mit Mais und eine Tarta Cesina Katupiry (mit Spinat und Ei). Lecker. Dazu gab es Nachtisch: Mais-Mini-Alfajor, Schoko-Mini-Alfajor, Schokokeks und Kakao-Engelsauge im Wert von unglaublichen 4500 Guaranís (0,57 Euro). Leider bekam ich ein bisschen Sodbrennen davon… Schade. Dann aßen wir noch bei "Mr. Rapidito“. Einen Burger Paraguayita mit Pan Casero, Mayonesa de la casa, Carne, Choclo, Cebolla caramelizada, Queso Cheddar, Huevo, Tomate y Lechuga, Super lecker und nur 22000 Guaranís. An einem anderen Tag aßen wir dann noch Lomito Arabe: Pan Arabe, Repollo, Tomate, Huevo, Queso, Lomito, Salsa de Ajo especial und dazu noch extra Salat. Ein Gedicht! Mjammmm. Der Preis war 24000 Guaranís. Dann waren wir noch bei "Pizza House Santa Rosa“. So eklig. Den Caipirinha konnte man nicht trinken und die Mais-Pizza war auch grenzwertig. Dazu mussten wir ewig lang warten. Sehr enttäuschend! Bei der Laguna Blanca gab es ein Restaurant, bei dem wir sehr günstig Mbeju, Sopa Paraguaya, Mandioca frita und ein Sandwich de verduras aßen. Sehr empfehlenswert! Insgesamt zahlten wir 44000 Guaranís (5,55 Euro).

Noch mehr Bilder vom Strand, diesmal mit Anja im schönen Licht.

Cafés und Restaurants

  • Doña Arsenia Empanadas
  • Mr. Rapidito
  • Pizza House Santa Rosa

Pflanzen und Tiere

Wiir sahen super viele Schmetterlinge, darunter auch diesen blauen großen, den man auch im Schmetterlingshaus Jonsdorf manchmal entdeckt. Darüber hinaus gibt es sehr viele Vögel. Bei der Laguna Blanca sahen wir dann auch noch einen Kauz und die Freude war sehr groß.

Anzahl von Deutschen in der Stadt

Wissen wir nicht so genau, auf jeden Fall ist nebenan ja die Mennoniten-Kolonie. Hier mal der Wikipedia-Eintrag

Kontakt mit Einheimischen

Wir redeten mit unseren beiden Mitfahrgelegenheiten: dem Hilfsarbeiter und mit Joan, dem Estancia-Besitzer plus Freundin Maria. Außerdem kamen wir ja noch in Kontakt mit dem Mennoniten Pedro.

Kennengelernte Menschen

Pedro konnte uns unglaublich viel erzählen. Die Kommunikation mit ihm war nicht ganz einfach, er sprach nämlich plattdeutsch und bemühte sich für uns, hochdeutsch zu reden. Wir bemühten uns natürlich genauso, nicht zu "fränkeln“ ;) Pedro erzählte uns viel über den Alltag als Mennonit, die Beziehung zwischen den einzelnen Kolonien, über die Kinder in der Gemeinde und auch über die Ehe. So gut wie alle Mennoniten sind in der Landwirtschaft tätig und exportieren ihre Güter. Viele Paraguayos sind bei ihnen angestellt und unter anderem werden auch Landwirtschaftsmaschinen hergestellt. So gut wie alle Mennoniten der Kolonie fühlen sich wohl in der Gemeinschaft und wollen diese nicht verlassen und eigentlich auch nicht zum Studieren weggehen. Es war ein sehr spannendes Gespräch, in dem wir uns differenziert über die einzelnen Themen unterhalten konnten. Im Anschluss zeigte uns Pedro noch die Kirche (in der deutsche Liederbücher ausliegen) und den momentanen Bauzustand der Schule. Danke Pedro! Wir haben die Unterhaltung sehr genossen. Eine Eule am Strand, fast so suspekt, wie ein deutsch sprechender Mensch in Südamerika.

Ausgaben

In Santa Rosa kaufte ich endlich einen Ordner für meine ganzen Eintrittskarten etc. Ich kaufte gleich zwei Stück; der erste kostete 70000 Guaranís (8,80 Euro) und der zweite aus unerfindlichen Gründen nur noch 38000 Guaranís (4,80 Euro). Da freu ich mich! Komischerweise ist in das brasilianische Plastik irgendein Duftstoff eingearbeitet, darauf hätte ich ehrlich gesagt verzichten können ;) Aber ansonsten ist der Ordner genau das, was ich schon seit zwei Monaten suche. Ich bin sehr glücklich! Beim zweiten Mal an der Laguna zahlten wir dann noch einen Eintritt in Höhe von 25000 Guaranís pro Person (= 3,15 Euro).

Standardstandangebot

Man kann Empanadas und Kräuter für seinen Tereré kaufen.

Wäsche waschen

Wäsche haben wir nicht gewaschen.

Währung

Immer noch Guaraní. Geld abgehoben haben wir ohne Gebühren bei BNF Santa Rosa del Aguaray am Bankautomaten. Das etwas ältere Terminal in Santa Rosa, aber nicht ganz so schlimm, wie seine Busverbindungen.

Bus nach Asunción

Der Bus fährt glücklicherweise stündlich. Mit "La Santaniana“ ging es um 8:30 Uhr für 160000 Guaraní zurück in die Hauptstadt (= 20,10 Euro). Am Terminal wurden wir von Valentina und Daniel, Helmuts Bekannten abgeholt. In der Zwischenzeit informierten wir uns an den Schaltern über die verschiedenen Reisemöglichkeiten nach Bolivien. Die einzige Möglichkeit ist Santa Cruz de la Sierra. Sucre wird nicht angefahren. Eigentlich wollten wir noch in die Mennonitenstadt Filadelfia, da diese genau auf dem Weg liegt. Um von dort aber dann weiter zu kommen, müssten wir noch mal nach Asunción zurückfahren und von dort aus dann noch mal durch Filadelfia nach Santa Cruz. Neeee, kein Bedarf. Sehr schade, aber dann halt eben nicht.