TUPIZA Nr. 2 - Entspannung, Markttreiben und ein Ausflug in die karge Hochebene des Altiplano

09.12.2024
Tupiza

Unterkunft

Wir blieben unserer Unterkunft "La Torre“ treu und bekamen auch wieder das gleiche Zimmer wie beim letzten Mal. Wir zahlten 20 US-Dollar für eine Übernachtung und verlängerten dann noch ein paar Mal. Deswegen wurde der Preis auch ein bisschen günstiger. Die Besitzerin half uns am ersten Tag, als wir ankamen und es Pascal so schlecht ging. Sie organisierte ein Mototaxi für uns und fragte auch immer mal wieder nach, wie es Pascal ging.

Krankenhausaufenthalt

Unser Plan, von Uyuni in wärmeres Gefilde zu wechseln, scheiterte so halb. Pascal starb schon halb im Bus und uns wurde klar, dass wir erst mal in Tupiza bleiben müssen. Wir gingen dann am ersten Tag auch gleich ins Krankenhaus und erwischten leider eine super schlechte Ärztin die die ganze Zeit sagte "¡El tiene fieeeebre!“ Pascal bekam eine Spritze (die mussten wir übrigens gemeinsam mit dem Schmerzmittel extra in einer Notfall-Apotheke einen Kilometer entfernt kauften) und Fieber hatte er auch keins. Wir sollten dann am nächsten Morgen wieder kommen. Um kurz nach 6:00 Uhr war aber schon alles voll mit Leuten und die Maschine, bei der man sich eine Nummer ziehen konnte, funktionierte nicht. Chaoooos… Wir kamen dann nach einer oder eineinhalb Stunden dann auch endlich dran. Am Nachmittag ging es dann ein drittes Mal in die Notaufnahme, um die Ergebnisse abzuholen. Fazit: Pascal hat eine Salmonellenvergiftung. Der ganze Spaß hat uns insgesamt um die 35 Euro gekostet und es hat sich nicht mal gelohnt, die Rechnungen bei der Versicherung einzureichen, weil Pascal nämlich eine Selbstbeteiligung von 100 Euro hat. Uns tat es auf jeden Fall gut, endlich Bescheid zu wissen, was Pascal hat und somit kommen wir auch wieder zu den schöneren Seiten des Lebens.

Sehenswürdigkeiten

Ich fande den "Mercado Antonio Gil Duran“ echt gut, da gab es sehr viel Auswahl an Obst und Gemüse.
Außerdem machte ich noch eine Reittour (sozusagen als nachträgliches Geburtstagsgeschenk an mich selbst;). Ich fragte bei "La Torre Tours“ an und kurz vor knapp entschied sich dann noch jemand anderes, auch an der Tour teilzunehmen. Die Tour wurde also günstiger :D Wir wurden mit dem Mototaxi zum Pferdehof gefahren und erhielten dort Helme. Dann stiegen wir auf und es ging los in die karge Landschaft mit vielfarbigen Bergen. Wir durchritten "flossenartig strukturierte, rotfarbige Felssäulen in engen Canyons“ und kamen zur "Puerta del Diablo“, zum "Valle de los Machos“ und schlussendlich dann noch zum "Cañon del Inca“. Ab und zu machten wir einen kleinen Stop, aber die drei-Personen-Gruppe war irgendwie zerstückelt, weil Jeff ziemlich langsam und Simon ziemlich schnell waren. Ich entschied mich dann irgendwann, Jeff zurück zu lassen und holte gallopierend zu Simon auf. So nah beieinander lässt es sich ja schließlich auch besser unterhalten :) Pacos Bill (mein Pferd) und ich verstanden uns echt gut und wir galoppierten immer mal wieder ein Stückchen. So toll! Auch wenn ab und zu der Wind heftig blies und mein Helm ein bisschen zu klein war und mir auf die Rübe drückte, genoss ich meine Zeit in "La Joya Bella de Bolivia“, dem „schönen Schmuckstück Boliviens“. Hier noch der Link zur Tour. Die Tour hat übrigens 120 Bolivianos (= 16 Euro) gekostet. Wir waren insgesamt über drei Stunden unterwegs. Kan man mal machen, oder? 😉 Übrigens: Falls ihr euch für den wilden Westen interessiert: In Tupiza wohnten eine Zeit lang die berühmten US-Outlaws Butch Cassidy und Sundance Kid. Nach einem Raub in San Vincente ganz in der Nähe im Jahr 1908 wurden die beiden vom bolivianisichem Militär erwischt und schlussendlich auch bei der Festnahme erschossen. Man kann hier in Tupiza auch in einer Unterkunft mit Butch Cassidy übernachten und ein Museum gibt es glaube ich auch.

Fortbewegung

Zu Fuß, per Mototaxi und per Hüh-Hott! 🐴

Essen und Trinken

Wir gingen im „Milan Center Pizzeria“ essen wie beim ersten Mal und ich kochte auch viel mit den Sachen, die ich am Markt gekauft habe.

Cafés und Restaurants

Milan Center Pizzeria

Pflanzen und Tiere

Die Auswahl an Pflanzen war nicht so gigantisch groß, hier eine Auswahl:

  • Peruanischer Pfefferbaum (Schinus molle)
  • Argentine saguaro (Echinopsis terscheckii)
  • Antillenakazie (Vachellia farnesiana)
  • Chilean mesquite (Prosopis chilensis) Ob das alles richtig bestimmt ist? ;) Und dann gab es natürlich noch Pecos Bill, mein Pferd 🥰

Anzahl von Deutschen in der Stadt

Weiß ich nicht, hab niemanden gesehen.

Kontakt mit Einheimischen

Ich lernte unseren Reit-“Lehrer“ Simon kennen. Der sagte mir, dass man unbedingt direkt bei den Reithöfen und nicht bei den Agenturen anfragen soll, weil sonst die Agenturen den größten Teil des Geldes bekommen und die Reitlehrer und Reithöfe sonst kaum was… Wir waren beim "Club hipico y cultural - La Victoria“. Simon erzählte mir auch noch, wie viel man in Tupiza für verschiedene Tiere zahlt (lebendig natürlich;). Hier eine kleine Übersicht:

  • 20 Bolivianos Pollo pequeño
  • 40 Bolivianos Pollo grande
  • 200 Bolivianos Burro
  • 700 Bolivianos Llama
  • 6000 Bolivianos Vaca
  • 7000 Dollar Caballo

Kennengelernte Menschen

Mit auf der Reittour war ein sehr übergewichtiger Franzose namens "Jeff“. Das arme Pferd tat mir echt leid… Auch das Auf- und Absteigen war sowohl für das Pferd als auch für Jeff, Simon und mich eine Tortur, da wir alle helfen mussten.

Ausgaben

Ich zahlten 18 und 20 Bolivianos für zwei super süße Taschen. Ich hätte da noch mehr mitnehmen und nicht auf Pascal hören sollen;) Ansonsten war ich auch noch ein paar Mal am Markt unterwegs und kaufte fleißig ein:

  • 1 Perejil
  • 1 Zanahoria
  • 2 Oca
  • 1 Tüte
  • 10 für 4 Äpfel
  • 2 Pomelo
  • 5 Café de Palki
  • 5 Mais Coroto Getostet
  • 5 Soja getostet
  • 5 Trigo getostet
  • 10 Gewürze

Standardstandangebot

Gemüse und Obst, Honig, Erdnüsse, Blumen, Kartoffeln, …

Wäsche waschen

Unsere Wäsche ließen wir in unserer Unterkunft waschen.

Unlösbare Mysterien

Wo hat sich Pascal die Salmonellen-Vergiftung zugezogen?

Bus nach Sucre

Unsere Busfahrt nach Sucre war wild und lief ganz anders ab als erwartet. Die Busse fuhren alle am Abend los, wir wollten ja aber eigentlich schon vormittags starten. Dann die nächste Idee: Fährt vielleicht ein Minibus? Wir nahmen einen Minibus des "Sindicato 7 de Noviembre“ für 80 Bolivianos pro Person und waren echt zufrieden. Die Landschaft war interessant und ich schlief eine Weile. Als wir dann in Potosí angekommen sind, wurden wir sofort am Auto belabert, ob wir nicht vielleicht mit dem Taxi nach Sucre weiter fahren wollen? Ähhh, ja, ok? Wir zahlten noch mal 70 (?) Bolivianos und erwischten leider den Rennfahrer unter den Taxifahrern. Mit einer anderen Frau und einem anderen Kerl ging es dann in ein bisschen mehr als 2 Stunden nach Sucre - normalerweise braucht man mit dem Bus 3 Stunden. Wir schnitten Kurven, fuhren über 100 km/h auf Strecken, bei denen nur 40 km/h erlaubt waren und hatten Todesangst. Aber auch dieser Spuk ging zum Glück vorbei und wir waren endlich da. Hm, aber wo sind die Rezeptionisten? Keinen Spur von denen. Ich lief dann irgendwann zu der dazugehörigen Sprachenschule, weil niemand ans Handy ging und die nahmen dann Kontakt zu der Besitzerin auf. Nach schlussendlich eineinhalb Stunden Warterei waren wir (dank Gisel, du bist ein Schatz!) in der Wohnung und konnten uns endlich ausruhen. Aber nicht zu viel, wir hatten ja auch noch Hunger und nichts mehr zu Essen dabei. Mehr zu unserem "tollen“ Restaurantbesuch dann im nächsten Artikel!

Post Skriptum

Ein paar Ausflugsbilder gibt es unter https://hoenisch.eu/photo/mo/sharing/kiJ2gsuUZ